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Kleingartenverein Frankenvorstadt

in Stralsund


Geschichte

     Geschichte und Entwicklung des KGV "Frankenvorstadt 1931" e.V.


Das Gründungsdatum des Kleingartenvereins ist der 01.01.1931.
Stralsunder Gartenfreunde hatten sich zusammen getan, um vor allem in den schwierigen Zeiten Anfang der 30er Jahre
des 20.Jahrhunderts der wirtschaftlichen Not Einzelner abzuhelfen .

Die erste Satzung aus dem Gründungsjahr 1931.

1.Satzung 2.Satzung

Der Name des Vereins entspricht der örtlichen Lage in der Frankenvorstadt unserer Hansestadt.
Die Nachbarsparte "Andershof" wurde 5 Jahre früher gegründet und lag zu diesem Zeitpunkt näher am Ortsteil Andershof.
Bemühungen um einen Namenstausch führten zu keiner Einigung und somit blieb es bei den Vereinsnamen.

Erstes Foto der Vereinsmitglieder
aus dem Gründungsjahr 1931
Foto Mitglieder_1931
Bild kann nicht geladen werden. Unser ältestes Mitglied : Betti Giebener (1935 - 2021) mit ihren Eltern in der Parzelle 14.

Die Eltern waren Gründungsmitglieder.
90 Jahre (1931 - 2021) war dieser Garten in Familienhand.
Die kleine Betti beim Familientreff in der Parzelle . Bild kann nicht geladen werden.


In der Zeit des Nationalsozialismus bis zum Ende des 2.Weltkrieges und darüber hinaus bis Mitte 1958
wurde in den einzelnen Parzellen viel Obst und Gemüse für den Eigenbedarf angebaut.
Auch der Bau von Lauben und Schuppen wurde vorangetrieben.

Am 22. Februar 1958 wurde auf der Kreisdelegiertenkonferenz ein neues Statut beschlossen.
Grundlage war das vom Ministerium für Land - und Forstwirtschaft der DDR beschlossene
Musterstatut zur Förderung des Kleingarten- und Siedlungswesen und der Kleintierzucht aus dem Jahre 1954.
Das neu ausgestellte Mitgliedsbuch enthielt den Wortlaut des neuen Statuts.

Mitgliedsbuch

Der Gartenfreund Willi Lingrön war Pächter in der Parzelle 26. Nach dem Tode der Eltern übernahm die Tochter Ingrid , verh. Singer,
den Garten und bewirtschaftete diesen weiter bis 2015.
Auch diese Parzelle war somit 81 Jahre (1934 - 2015) in Familienhand.

Willi Lingrön mit seiner Tochter Ingrid
vor ihrer Laube in Parzelle 26 .
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Bild kann nicht geladen werden. Der Schaukasten des Vereins wurde auf dem Hauptweg vor der Parzelle 26 aufgestellt und frisch gestrichen .

Anfang 1974 wurde der Gartenfreund Wolfgang Ruddies zum Vorsitzenden des Vereins gewählt.
Unter seiner Leitung wurde der Zusammenhalt in der Sparte weiter gefestigt und das Vereinsleben blühte so richtig auf.
Eine Wasserleitung wurde verlegt und die Parzellen angeschlossen.
Auch der Eingangsbereich wurde zur "Straße der Befreiung" (ab 1990 wieder Greifswalder Chaussee) neu gestaltet
und vor der Sparte wurden PKW-Parkplätze angelegt.

Bild kann nicht geladen werden. Der neugestaltete Eingangsbereich

Im Jahre 1976 konnte endlich das Kulturhaus komplett fertiggestellt werden. Das Fundament dafür stand bereits seit der Vereinsgründung.
Wegen fehlender finanzieller Mittel musste der weitere Bau immer wieder verschoben werden.
Neben der Fertigstellung des Kulturhauses wurde auch ein Luftgewehrschießstand mit Lagerraum, Toiletten, eine Kegelbahn und eine Tanzfläche gebaut.
Gleichzeitig wurden Elektrokabel verlegt und Lichtmasten zur Beleuchtung des Festplatzes aufgestellt.
1978 vervollständigte die Errichtung eines Musikpavillons neben der Tanzfläche das Gesamtbild des Festplatzes.

Kulturhaus

Für die Rekonstruktion und die Fertigstellung des Kulturhauses mit Festplatz wurden bis zum Jahre 1981 ca. 1.800 Einsatzstunden erbracht.

Die jährlich durchgeführten Gartenfeste waren immer ein Höhepunkt im Vereinsleben.
Neben einem feierlichen Umzug durch die Sparte mit Musik gab es viele Einlagen auf dem Festplatz wie Kinderspiele, Kegeln und Luftgewehrschießen.
Aale wurden verkauft und eine große Tombola sorgte für viele Überraschungen.
Abends wurde dann auch kräftig das Tanzbein geschwungen.

Bild kann nicht geladen werden. Feierlicher Umzug durch die Sparte mit Musik.

In der 1. Reihe rechts der Vorsitzende Wolfgang Ruddies

Die gärtnerische Nutzung der einzelnen Parzellen stand stets im Mittelpunkt des Vereinslebens.
Durch den Vorstand wurden Sämereien und Jungpflanzen gekauft und an die Pächter weiter gegeben.
Somit war eine gute Grundlage für den Pflanzennachwuchs gewährleistet.
Alte Bretterlauben und Schuppen wurde umgebaut oder auch rekonstruiert.
Das verlieh dem Gesamtbild des Vereins ein besseres Aussehen und die Pächter fühlten sich wohler in ihrer Parzelle.
Im Jahre 1980 konnten 147 kg Obst und Gemüse je 100 m² geerntet werden.
Durch Folienzelte, Gewächshäuser, Frühbeete und durch Folgefrucht konnte dieses großartige Ergebnis erreicht werden.
Einige Kilogramm an Obst und Gemüse kamen auf den Gemüsemarkt der Stadt und andere gingen auch zum Solidaritätsbasar.
Arbeit und Erholung waren stets gut verbunden.

Für diese ganzen Aktivitäten erhielten wir 1980 den Titel "Staatlich anerkanntes Naherholungsgebiet".
Diese Auszeichnung erhielten wir als 7. Kleingartenverein innerhalb unseres Kreisverbandes der Kleingärtner.

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Am 04.Juli 1981 wurde das 50-jährige Bestehen des Vereins gefeiert.
Der Ehrentitel „Staatlich anerkanntes Naherholungsgebiet“ wurde erfolgreich verteidigt
und die Urkunde dafür vom Rat der Stadt entgegen genommen.

Urkunde_50Jahre Urkunde_1981 Biergläser

Auszeichnung Auch einige verdienstvolle Gartenfreunde,
wie Siegfried und Ingrid Singer, Klaus Fabritz,
Reinhold Pchalek, Helmut Schumann,Ingelore Esemann
und Helmuth Köppen wurden für ihre gute Vereinsarbeit
durch den Vorsitzenden Wolfgang Ruddies geehrt.
(Hier im Bild nimmt Ingrid Singer ein Präsent entgegen.)

Mit der deutschen Wiedervereinigung am 03 Oktober 1990 gab es neue Regeln und Vorschriften im Kleingartenwesen.
Ab jetzt galt das Bundeskleingartengesetz ( BKleingG ) vom 01.04. 1983.
Auch die vorhandenen Pachtverträge entsprachen nicht mehr den neuen Vorschriften.
Die Kleingartenpachtverträge galten nun nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch und somit wurden 1995 neue Pachtverträge für alle Mitglieder ausgestellt.
Überleitungsregelungen aus Anlass der Herstellung der Einheit Deutschlands sind aber im § 20a/Pkt.7 des BKleingG festgeschrieben.
Rechtmäßig errichtete Lauben und bauliche Anlagen vor dem Beitritt, die größer als 24 m² sind, können unverändert genutzt werden.

1995 - Die Gartenfreunde
Hans Morawek, Edwin Schulz und Reinhold Pchalek (v.l.)
vor dem Vereinshaus blättern
in alten Dokumenten und Geschichten des Vereins.

Der Gartenfreund Hans Morawek war seit 1957 Mitglied im Verein.
2023 befindet sich seine Parzelle (47) schon 66 Jahre im Familienbesitz.
Heute wird sie durch den Sohn Gerhard mit seiner Frau weiter bewirtschaftet.
Diskussionsrunde

Auch 1995 wurde wieder ein großer Arbeitseinsatz gestartet.
Die alte Trinkwasserleitung wurde im vorderen Hauptweg auf einer Länge von 150 m durch eine neue PE-Leitung ersetzt.


Die Kleintierhaltung ist ein wichtiger Bestandteil im Kleingartenwesen.
Auch in unserer Sparte wurde es immer mehr zu einem Hobby für die Gärtner durch das Halten von Hühnern, Kaninchen und später auch Bienen.

Kaninchen Gartenfreund Werner Lüpke mit seinen „Hasen“


Am 12.Juli 2006 wurde das 75. Spartenjubiläum mit einem großen Gartenfest würdig gefeiert.

Urkunde_75J Bildpräsent vom Kreisverband der Gartenfreunde
zum 75. Gründungsjubiläum 2006
Zu einer Kaffeerunde wurden verdienstvolle ehemalige
und aktuelle ältere Mitglieder eingeladen.
(v.l. : Betti Giebener, Ingrid Singer, Ursula Teetz und Elke Lange)
Kaffeerunde


In den Jahren 2008/2009 wurde eine große Kampagne ins Leben gerufen. Laut einer Studie wäre das Grundwasser zu verschmutzt
und einen wesentlichen Anteil an dieser Verschmutzung tragen auch die Kleingärtner u.a. mit den Überläufen an ihren Abwassergruben bei.
Das sorgte für viel Unverständnis und Unmut bei den Gartenfreunden. Mehrere Informationsveranstaltungen im Rahmen des Kreisverbandes
wurden durchgeführt. Viele Fragen zur Umsetzung waren noch offen. Welche Kosten kommen auf die Kleingärtner zu,
ist die Befahrbarkeit der einzelnen Vereine für größere Entsorgungsfahrzeuge garantiert und ist die Durchführung
bis Ende Dezember 2009 überhaupt realisierbar. Über 4.000 Unterschriften wurden im Kreisgebiet gesammelt um einen Aufschub bis 2013 zu erreichen.
Ein Schreiben des Landesministeriums für Umwelt vom 01.09.2009 an den Oberbürgermeister unserer Stadt räumte alle Zweifel aus
und die wasserrechtliche Allgemeinverfügung des Bürgermeisters war bis zum 31.12.2009 umzusetzen.
Die Bürgerschaft stimmte am 08.10.2009 mehrheitlich den rechtlichen Rahmenbedingungen zu.
Dazu ein Artikel aus der „Ostseezeitung“ vom 09.10.2009

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Eine Rostocker Firma lieferte an viele Kleingärtner abflusslose Abwassergruben zum Selbsteinbau (hier auf dem Foto ein Behälter mit 1,6 m³ Inhalt). Mehrere Gartenfreunde bauten sich diese neuen Behälter ein, andere beseitigten an ihren vorhandenen Abwassergruben die Überläufe.
Einige Gärtner nutzten weiterhin ihre zulässige Chemietoilette und andere haben nachträglich eine Abwassergrube eingebaut. Ende 2020 hatten 50% der Parzellen eine abflusslose Abwassergrube. Auch die Abwassergrube unseres Vereinshauses wurde durch einige Gartenfreunde erneuert und am 18.06.2014 durch die Regionale Wasser- und Abwassergesellschaft mbH (REWA) als abflussloser Sammelbehälter abgenommen.
Abwasserbehälter



2009 wurde die Lösung des Parkplatzproblems in Angriff genommen.

Dazu ein Artikel aus der „Ostseezeitung“ vom 25.09.2009

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Zur Mitgliederversammlung im Frühjahr 2010 wurde außerdem mehrheitlich beschlossen,
den von Frau Ursula Bönisch aus Altersgründen abgegebenen Garten (Parzelle 1) nicht neu zu vergeben.
Diese Parzelle sollte zurückgebaut werden, um auf dieser Fläche einen PKW-Stellplatz zu errichten.
Juni – Juli 2010 wurde das Vorhaben in nur einem Monat realisiert und ein Stellplatz für 20 PKW’s geschaffen.
Die Laube, sämtliche Bäume und Sträucher wurden entfernt und das Holz den Kleingärtnern angeboten.
Die Steine der Laube wurden zur Untergrundbefestigung verwertet.
Bereits am 10. Juli 2010 war die Parkzone fertig und die 20 Stellplätze konnten verlost werden.

Fotos vom Bau der Stellplätze kann man in der Rubrik "Bilder" betrachten.


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In der Zeitung „OSTSEE ANZEIGER“ erschien dann am 04. August 2010 dieser Artikel über den Werdegang und die Fertigstellung unseres Parkplatzes.
Mit wenig finanziellen Mitteln, aber mit hoher Einsatzbereitschaft der Gartenfreunde war es möglich, in solch einer kurzen Zeit ein großes Problem zu lösen.
Aus den 19 geplanten Stellplätzen wurden dann in der Fertigstellung 20 realisiert.

Das Jahr 2011

Die zunehmende Alterung der Gartenfreunde ist eine Realität in allen Kleingartenvereinen.
Viele können die festgelegten Bestimmungen der 1/3 – Teilung in ihren Gärten kaum noch verwirklichen.
Die Aufnahme von jüngeren Mitgliedern rückt mehr in den Mittelpunkt.
Aber noch sind die älteren Mitglieder in ihren Parzellen und haben über Jahre ihren Garten bewirtschaftet und gepflegt.
Es sind Freundschaften entstanden und auch die gegenseitige Hilfe über den Gartenzaun war stets allgegenwärtig.
Der Vorstand des Kreisverbandes der Gartenfreunde hat dem Rechnung getragen und es kamen die „Seniorengärten“.
Maximal 10% der Kleingärten eines Vereins konnten dieses Sonderrecht erwerben, wenn deren Besitzer im fortgeschrittenen Alter oder körperlich behindert waren.
Das war ein gutes Entgegenkommen und viele Gartenfreunde konnten somit ihre Parzelle behalten.
Sie waren jetzt nicht mehr an die 1/3 - Teilung des Gartens für den Anbau von Obst und Gemüse gebunden.

Auch zu diesem Thema ein Artikel aus der Ostseezeitung vom 28.03.2011

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Im Jahre 2011 wurde auch das 80-jährige Spartenjubiläum wieder würdevoll begangen.
Nach einer guten Vorbereitung und bei bestem Wetter konnte die Party am 09.Juli 2011 starten.

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Durch die neue Kreisgebietsreform 2012 wurde die Zuständigkeit der Kleingärten neu festgelegt
und der Abt. Liegenschaften der Hansestadt an die Herren Kopsch und Ranft übergeben.
Die Anerkennung für die Gemeinnützigkeit der 68 Kleingartenvereine erfolgt also jetzt durch
diese Behörde in Abstimmung mit dem Kreisvorstand der Kleingärtner.

Am 23.Mai 2013 gab es eine Beratung mit dem Gartenausschuss unserer Stadt.
Grund war das Schuldanrechnungsgesetz, wo nach 25 Jahren der deutschen Wiedervereinigung, also 2015,
die Generalpachtverträge mit der Stadt für die Kleingartenvereine ausliefen.
Dies sorgte für einige Unklarheiten in den Vereinen.
Durch den Abgeordneten Herrn Ranft wurde klargestellt und versichert, im Bebauungsfall wäre eine Kündigung möglich.
Ab 2015 bestand dafür keine wirtschaftliche Notwendigkeit und somit behielten alle Verträge weiterhin ihre Gültigkeit.


Internationale Gartenschau (IGS) 2013 in Hamburg–Wilhelmsburg

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Am 26. Juni 2013 organisierte der Kreisverband eine Bus-Tagesreise zur IGS.
79 Gartenfreunde aus mehreren Vereinen nutzten dieses Angebot und fuhren für je 36,- € in 2 Bussen dann nach Hamburg.
Das Wetter war gut, es gab viel zu sehen und allen Teilnehmern hat es gut gefallen.
Eine sehr gelungene Veranstaltung mit vielen Anregungen.

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Im Sommer 2015 haben wir unsere Internetpräsentation für den Gartenverein erarbeitet und dann online gestellt.
Damit können wir uns im Internet präsentieren, Informationen an die Pächter geben sowie auch freie Gärten anbieten.
Auf diesem Wege hatten wir schon viel Interesse und neue Pächter konnten aufgenommen werden.


Bienengarten Auf unserer Mitgliederversammlung am 30.März 2019
wurde beschlossen, die leerstehende Parzelle 51
als Bienengarten zu gestalten
und auch einen Schutzraum für Kleintiere zu schaffen.
3 Gartenfreunde haben sich bereit erklärt,
diese Projekt zu übernehmen und den Garten
entsprechend zu gestalten und auch zu pflegen.


Im August 2019 fand eine Brandschutzübung
der„Freiwilligen Feueuwehr“ Stralsund in unserem Verein statt.
2 Löschfahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr befuhren unsere Vereinsanlage um einen
fiktiv gemeldeten Laubenbrand in der Parzelle 43 zu löschen.
Laut Auswertung der Feuerwehr war diese Übung ein voller Erfolg.
Die Kameraden waren voll im Einsatz und alle Geräte konnten eingesetzt und ausprobiert werden.
Feuerwehr2
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Am 14. August 2021 feierte der Kleingartenverein ausgiebig sein 90-jähriges Spartenjubiläum.

       90.Gartenjubiläum

Über 100 Teilnehmer vergnügten sich beim Kegeln, Luftgewehrschießen, Tischtennis, Torwandschießen, Malen und Taubenstechen für Kinder.
Zum Kaffee gab es 11 selbstgebackene Torten und Kuchen von unseren Mitgliedern.


Der Gartenfreund Lothar Woldt (mitte) vom Kreisverband
übergibt die Ehrenurkunde und ein Präsent des Kreisverbandes
an den KGV-Vorsitzenden Andreas Grunwald (li)
Urkunde 90 Jahre
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Weitere Fotos von der Feier zum Spartenjubiläum können ebenfalls in Rubrik "Bilder" angeschaut werden.

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